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Steuerreformen

18. Dezember 2023

Die Steuerlandschaft Schweiz ist stets in Bewegung. Aktuell sind einige wichtige Themen am Laufen:

  • Steuergesetzesrevisionen. In verschiedenen Kantonen stehen Steuergesetzesrevisionen an. Luzern plant auf 2025 die Steuerbelastung auf Kapitalleistungen für Private Personen ab CHF 40'000 wesentlich zu senken. Zudem wird ein neuer degressiver Sozialabzug für tiefe Einkommen eingeführt. Kinderabzüge und Fremdbetreuungskosten werden auch erhöht. Die Gesellschaften können von einer wesentlich tieferen Kapitalsteuer profitieren. Da die Kapitalsteuer per se grundsätzlich eine ungerechte Steuer darstellt, da bereits versteuerte Werte nochmals versteuert werden – und in vielen Kantonen wesentlich tiefer sind oder der Gewinnsteuer angerechnet werden, erachten wir dies wichtig für den Standort Luzern. Auch in Zug und Aargau stehen Gesetzesrevisionen an.
  • Abschaffung des Eigenmietwertes? Beim Bund wird schon länger darüber verhandelt, dass der Eigenmietwert abgeschafft wird. Letzte Woche hat der Ständerat darüber verhandelt. Wird er nur bei den Erstwohnungen abgeschafft oder auch bei Ferienwohnungen? Die Tourismusregionen könnten dadurch erhebliche Steuerausfälle haben. Welche Zinsen dürfen dann noch abgezogen werden? Kommt hinzu, dass der Eigenmietwert bei tiefen Hypothekarzinsen den Steuerzahler belasten. Wenn nun aber die Zinsen sich auf dem Niveau von heute oder höher befinden und wenn Hypotheken zu verzinsen sind, ist es für den Steuerzahler interessant, den Eigenmietwert zu versteuern und die höheren Schuldzinsen abzuziehen. Auch die Banken haben ein Interesse, das System so beizubehalten. Es muss damit gerechnet werden, dass wir noch lange den Eigenmietwert zu versteuern haben.
  • Wird die Heiratsstrafe endlich abgeschafft? Heute werden bei verheirateten Personen das Einkommen zusammengerechnet und dann mit einer höheren Progression besteuert. Der Ehepartnerabzug ist in der Regel so hoch, dass Ehepaare mit tieferen Einkommen von dieser Besteuerung profitieren und Ehepaare mit höheren Einkommen – eben eine verfassungswidrige Heiratsstrafe bezahlen. Dass eine Individualbesteuerung diese Ungerechtigkeit abschaffen sollte, ist eigentlich unumstritten – aber im Thema stecken brisante familien- und sozialpolitische Themen, weshalb auch hier die politischen Mühlen sehr langsam mahlen und die Einkommenshöhe noch lange entscheidend sein kann, ob geheiratet wird oder nicht.
  • Mehrwertsteuer. Bei der Mehrwertsteuer wird es ab 2025 zu einer wichtigen Änderung kommen. KMU werden dann die MwSt-Abrechnung nur noch jährlich einreichen müssen. Das bedeutet eine grosse Vereinfachung für sehr viele Unternehmen.
  • OECD-Mindeststeuer. Eine grosse Baustelle ist die OECD-Mindeststeuer. Noch heute wissen wir nicht, ob diese nun per 1.1.2024 vom Bund eingeführt wird oder nicht. Dies betrifft Gesellschaften mit einem Umsatz ab EUR 750 Mio. bzw. deren Tochtergesellschaften.

Wir behalten für Sie den Überblick und werden steuerliche Reformen beobachten, damit wir Sie weiterhin professionell und vorausschauend beraten können.

 hegglin andre

+41 41 226 30 56
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